Gespräche über das Allgemeinwohl und oder das öffentliche Wohl

Auszug aus dem Roman „Dystopie“.

Jegliche Handlungen und Personen sind fiktiv.  Sie können jedoch Orte umfassen, die Du durchaus besuchen kannst und es mag sogar sein, dass Du Dich mit den Handelnden identifizierst oder meinst, dass sie Dich an jemanden erinnern. So ist das mit Fiktionen schon immer gewesen. Einige bekommen sogar Angst ob der fiktiv dargestellten Situationen und einige meinen sogar, sich selbst in bestimmten Szenen zu erkennen.

Greding schaute Tschej Pi an.

„Kann ich Dir eine Frage stellen, Tschej ?“

Tschej schaut Greding lächelnd an.

„Greding, was ist denn nun los mit Dir? Du wirst ja geradezu zuvorkommend? Frag!“

„Ok, Danke. Wir haben in den letzten Monaten sehr häufig von den damals noch funktionierenden staatlichen Stellen den Begriff „Öffentliches Wohl“ gehört. Was verstehst Du darunter? Ich frage, weil es mir immer wieder durch den Kopf geht, wie uns sämtliche staatlichen Institutionen belogen haben und dabei immer wieder dieser Begriff des öffentlichen Wohls fiel.“

„Eine gute Frage, Greding“. Tschej Pi rieb sich mit einem Finger über seine Lippen, um sich anscheinend erst zu sammeln und zu konzentrieren, um eine Antwort zu geben.

Greding wartete also ab.

„Zunächst – auch eine späte Einsicht ist eine Einsicht, Greding. Ja, sie haben die Menschen belogen und zwar durchgängig. Warum wohl suchen die „Todgeweihten“ sie und rächen sich auf ihre Weise an diesen Lügenverbreitern, sofern sie derer habhaft werden können. Sie führen gerade das Argument der Lügen an. Ob es ihre Taten in irgendeiner Weis rechtfertigt, das sehe ich ganz anders.Doch wir können es nicht mehr aufhalten. Die Menschen nehmen Rache für jahrzehntelanges Belügen durch die ganzen politischen Huren und Parasiten. Ich befürchte allerdings, dass es wieder einmal tausende Gemordeter geben wird, die einst ganz aufrichtige Menschen waren. Es trifft in solchen GEschehnismustern oftmals völlig unschuldige Menschen, was mich stets sehr traurig macht.

Nun aber zum öffentlichen Wohl. Das öffentliche Wohl, so habe ich es schnell verstehen gelernt, als die Krise nach und nach durchschlug, war bis dahin ein rechtlicher Begriff, der sich an den damals noch bestehenden Grundrechten orientierte. Ich hatte, als es dann so richtig losging, ein sehr markantes und mir in Erinnerung bleibendes Erlebnis, von dem ich Dir gerne berichte. Wenn Du das willst, dann zünde uns doch eine Zigarette an und hole uns erst einen Kaffee, denn das wird etwas länger werden.“

Greding lachte und nickte zustimmend, bevor er aufstand und zum Nachbarzelt ging, denn von dort roch es sehr verlockend schon eine ganze Zeit nach frisch gebrühtem Kaffee.

Nach wenigen Minuten kehrte er mit zwei dampfenden Tassen frischen Kaffees zurück, setzte sich wieder zu Tschej Pi und zündete zwei Zigaretten an. Eine davon gab er Tschej Pi.

Tschej Pi nahm einen tiefen Zug und schlürfte laut hörbar den frischen Kaffee und nickt Greding dankend zu.

„Wohl denn, Greding. Also, es war zu Beginn der Krise im vergangenen Winter. Wie es das Wetter damals abverlangte, stand ich fast vollständig vermummt bis über beide Ohren nur mit einem schmalen Sehschlitz versehen, in der Apotheke meines Vertrauens und wollte ein Medikament abholen, das ich zuvor telefonisch reserviert hatte. Als ich mein Medikament bekommen und bezahlt hatte, verließ ich die Apotheke und ging zu meinem geparkten Auto. Da bemerkte ich eine weitere Person, die direkt neben meinem Fahrzeug stand. Natürlich ebenfalls bis zur Unkenntlichkeit vermummt. Sie sah mich an. Ich erwiderte den Blick, als sie plötzlich und unvermutet ihre Vermummung beseitigte.

Welch´eine Überraschung, denn dieser junge und ambitionierte Mann war, soweit ich mich damals erinnerte, seit gut vier Jahren Jura-Student und wohnte einst in meinem Dorf. Wir erzählten uns kurz davon, was seit seinem Weggang zum Studium so vorgefallen war.

„Wir kamen – auch nach einem Kaffee –„, Tschej Pi nahm erneut einen Schluck des Kaffees – „ auf den damals noch amtierenden Landrat unseres Landkreises. Obwohl diese Person schon damals für mich sehr kritisch war – Du weißt Greding, was aus ihm geworden ist – erzählte mir dieser junge Mann dann in der Folge davon, wie dieser sich gerne gegenüber ihm werten und vermeintlich wertvollen Mitarbeitern in seinem Arbeitsumfeld geäußert hat. So, von wegen, ich halte große Stücke auf Sie und ähnliches. Und dass er sich darüber sehr erfreut zeigte, dass sich einige seiner „Liebsten“, auf die er ja ach so stolz sei, weil sie sich ja ach so enthusiastisch für das Allgemeinwohl einsetzten, besonders hervortaten in ihrem Handlungsmuster. Kurz, er war in seinem psychopathisch-narzisstischen Hoch zu dieser Zeit. Und dabei nutzte dieses unnütze Stück Leben häufig den Begriff Allgemeinwohl oder eben auch öffentliches Wohl.

Der junge Mann erzählte mir, dass die beiden Begriffe im rechtswissenschaftlichen Umfeld sehr wichtig seien, der in verschiedenen Belangen durch Urteile konkretisiert werden müsse, um dann genauer definieren zu können, was ist in dem betreffenden Fall denn das sogenannte Allgemeinwohl und was genau es in dem jeweiligen Kontext bedeute. Und dann brachte er es auf den Punkt. Er berichtete mir, dass das Gemeinwohl in Art. 14 Abs. 2 des damals noch gültigen Grundgesetzes geregelt sei. Artikel 14 Grundgesetz betraf vor allem Eigentumsfragen und da spielt das Gemeinwohl eine sehr bedeutsame Rolle, z. B. wenn es um das Baurecht, Enteignungen, gemeindliche Vorkaufsrechte und ähnliche Belange geht. Danach soll der Gebrauch des Eigentums zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Aber, und das ist jetzt noch viel spannender, in Artikel 104 des damaligen Grundgesetzes geht es auch um das sogenannte Allgemeinwohl, denn dort wird – und jetzt genau hinhören – die Freiheit jedes einzelnen Menschen manifestiert. Dieser 104er sagt klar und deutlich, dass jeder Freiheitsentzug immer und wirklich immer, ganz gleich worum es geht, einer richterlichen Entscheidung bedarf. Und deshalb, so schlussfolgerte er, werde das Allgemeinwohl eben nicht qua politischer Äußerung eines gewählten Volksvertreters definiert. Und es kann auch nicht einfach per einer parlamentarischen Entscheidung festgelegt und definiert werden, denn es ist ein Rechtsbegriff, der bestimmte rechtliche Vorgehensweisen verlangt, um eine genaue Definition vorzunehmen. Dieser außergewöhnliche junge Mann zweifelte damals an, dass es im Sinne des Allgemeinwohls sei, Menschen aufgrund eines seiner Ansicht nach zweifelhaften durch PCR-Test diagnostizierten Infektionsnachweises, die dann dabei diagnostizierten Infizierten in Quarantäne zu senden. Das war schon wirklich außergewöhnlich zu diesem Zeitpunkt, Greding. Ich war, um es einmal etwas deutlicher zu sagen, wirklich erstaunt, denn so ein junger Student, der so ausdifferenziert dachte, das war für mich zu diesem frühen Zeitpunkt doch sehr beeindruckend.

Er erzählte mir damals, dass es rein rechtlich sogar kritisch sei, das Allgemeinwohl oder das öffentliche Wohl anzuführen, wenn die eigentlichen Handlungen, die diese Argumentation hervorgerufen haben, vorsätzlich sittenwidrig seien. Ich fragte ihn damals, was er damit gemeint haben könnte. Er erläuterte mir, dass das öffentliche Wohl oder das Allgemeinwohl nicht angeführt werden kann, um z. B. Informationen zu z. B. der Schulentwicklungsplanung der Öffentlichkeit vorzuenthalten, denn reine Datenlagen zu einer die allgemeine Schulpflicht und damit alle Eltern betreffenden Sachlage, können nicht mit einer Sicherung des öffentlichen Wohls vorenthalten werden. Und das war nur ein Beispiel, an das ich mich jetzt erinnere.

Ich habe es damals noch nicht so inhaliert, wie ich es Dir heute in konzentrierter Form darlege, Greding.“

Greding war so erstaunt über die Äußerungen Tschej Pi´s, dass er nur nickte.

„Erzähl weiter, Tschej Pi“.

„Ok. Er fragte mich, ob ich denn etwas dazu sagen könne, ob Mitarbeiterschaften eines Ministeriums oder irgendeiner öffentlichen Verwaltung für das Allgemeinwohl oder öffentliche Wohl tätig seien, wenn sie mit zwischenzeitlich auf der Grundlage auch rechtlich in der Kritik stehenden Infektionsnachweisen Menschen in Quarantäne schicken? Wenn also rechtlich fragwürdige Zwangsmaßnahmen umgesetzt und per Zwangsmaßnahmen und Strafandrohung durchgesetzt werden? Ist es im Sinne des Allgemeinwohls, wenn man sich darin kapriziert, Befehle, ganz gleich welcher Art zusätzlich noch mit fragwürdigen, weil repressiven Mitteln um- und durchsetzt und sie noch mit eigenen Maßnahmen erweitert, wie es in verschiedenen damaligen und damals noch funktionierenden Institutionen geschah (z. B. Stadt- und Landkreisverwaltungen, Schulen u.a.).?

Er nannte es bezeichnenderweise das „Mehr geht immer, weniger nie-Prinzip!“. Für mich ein typisches Erkennungszeichen von egomanen Psychopathen, aber das habe ich ihm damals nicht gesagt“.

Tschej Pi schaut in seinen Kaffee und pustete etwas, um gleich danach herzhaft schlurfend einen Schluck zu nehmen.

„Dieser Kaffee ist köstlich. Weiter im Kontext. Ist es für das Allgemeinwohl, die Mitmenschen vorsätzlich und wissend hinters Licht zu führen mit dem Begriff Allgemeinwohl, um sich gar selbst in den Vordergrund des Geschehens zu rücken und dann noch einen auf „wir sind ja alle so am Allgemeinwohl Arbeitende und Orientierte“ zu machen? Diese moralin-gesäuerten Schutzbehauptungen, die zweierlei bewirken sollen: 1. Sie bilden einen moralischen Schutzwall gegen etwaige Kritiken und 2. sie sind so verlogen, denn Psychopathen verwenden sie nur und ausschließlich dazu, sich selbst in den Vordergrund des Geschehens zu bringen. Sozusagen gewappnet mit einer Tarnung der Pseudo-Moral kaprizieren sie sich als die „Guten“, die „Kümmerer“, weil sie sich in dieser Rolle selbst so unendlich gut gefallen und weil sie wissen, dass die meisten Menschen dieses Trauerspiel nicht so schnell durchschauen können. Oftmals dienen sie sich auch nur bestimmten Interessengruppen an, weil sie von diesen gewisse „Aufwandsentschädigungen“ zu erwarten haben.
Sie vertrauen also auf Muster, die sie ggf. sogar aus ihrer bisherigen berufichen Erfahrung gut zu kennen meinen. Und genau so ein Muster ist es, dass es klar erkennbare Persönlichkeiten gibt, die einen feuchten Kehrricht auf gerichtliche Urteile geben, sondern sich dann umso mehr darin ergehen, Lücken oder einfach nach dem „Mehr geht immer-weniger nie“-Prinzip vorgehen, um die etwaigen Entscheidungen zu verwässern und oberflächlich zu begründen, wohlwissend, dass sie jedwede Kritik mit Nachdruck verfolgen werden, um diese Leute aus ihrem System zu drängen. Natürlich immer unter dem Deckmantel auch erkennbarer aber eben nicht beweisbarer Netzwerk-Teilhaber aus z. B. Polizei, Justiz und Verwaltungen.

Greding, was ich Dir hier gerade erzähle, mag Dir einen Eindruck davon vermitteln, dass bereits zu Beginn der Krise der Begriff Allgemeinwohl oder öffentliches Wohl seitens politischer Kräfte in erheblichem Maße angewendet wurde. So ist zumindest meine Interpretation. Ja, ihre meisten Lügengeschichten oder -konstruktionen oder nennen wir es, Scheingefechte, begannen damit, dass sie sich als alleinige Vertreter des Allgemeinwohls betrachteten und dies auch lauthals in die Öffentlichkeit brachten. Zudem mißbrauchten sie nicht nur ihre eigenen Leute aus dem engeren Umfeld, sondern nutzten ihre Netzwerke dazu, zu agitieren und zu agieren, was meist sehr zum Unwohl der betroffenen Menschen war, die meist nicht über solche Netzwerke verfügten.

Und ich denke, Greding, auch Du kennst oder kanntest Menschen in verschiedenen Führungspositionen, die schon damals gut erkennbar der Wahrheit nicht gerade zugetan waren, dass sie flunkerten, ihre Untergebenen und ihre Bevölkerung auf teils deutlich erkennbare Weise hintergingen und dennoch große Karrieresprünge hinlegten, oder?

Und auch Du, Greding, kanntest Menschen, die sehr häufig jahrelange Erfahrungen spezieller Formen des Unterdrückens und ständigen Gängelns, anwandten, was man im rechtlichen Umfeld dann abhängig von der Ausgangssituation Mobbing oder Bossing nannte? Und das nur deshalb, weil sie ihre eigenen Positionen auf Teufel komm ´raus als unangreifbar ausbauen wollten.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, Greding, doch es war als hätte mir jemand die Augen geöffnet und plötzlich änderte sich meine gesamte Betrachtung der um mich geschehenden Gegebenheiten.Ich musste erkennen, dass gerade die, die am lautesten von Wahrung des Allgemeinwohls oder des öffentlichen Wohls sprachen, es am schlimmsten missbrauchten. Und zwar für klar erkennbare eigene Machtambitionen. Nicht etwa also für eine klar umrissende und rechtlich auch nachvollziehbare Verbesserung des Allgemeinwohls, sondern für die Erreichung ganz eigener Zielsetzungen in Sachen Geld, Macht, Einfluss unter dem Deckmantel des öffentlichen Wohls.“

Greding nickte nachdenklich und dachte über seine eigenen Erlebnisse und Eindrücke der damaligen Zeit nach.

Ja, er konnte durchaus einiges dazu beitragen, war doch die Polizei schon damals nicht mehr die, bei der er seine polizeiliche Karriere vor Jahrzehnten begonnen hatte. Als er damals begonnen hatte bei der Polizei, hatte er noch den Eindruck, dass eine Vielzahl – und das von der Spitze bis in die niedrigsten Ränge – das Volk schützen und wirkliche, nachweislich verdächtige Kriminelle herausfiltern und -arbeiten wollte. Nach und nach allerdings wurden politische Einflüsse immer stärker, was u.a. auch seiner Meinung nach daran lag, dass sich Innenminister in die Belange der polizeilichen Strukturen nachhaltig negativ einbrachten. Fortan wurden Führungspositionen nur noch von den parteilichen Gesäßpflegern besetzt und damit begann dann der Zerfall der noch erkennbaren Moral und Ethik, die zuvor über Jahrzehnte einen gewissen und spürbaren Unterbau bei der Polizei gebildet hatten. Und es gab natürlich auch damals erhebliche Problemstellungen innerhalb der Strukturen der Polizei. So hatte er es selbst noch erlebt, dass ehemalige Nazi-Größen sowohl in den Ministerien als auch in den Polizeihierarchien ein gutes Auskommen in der Nachkriegszeit gefunden hatten. Was er aber noch viel bedenklicher fand, war die Tatsache, dass in der Justiz noch viel öfter ehemalige Nazi-Schergen, die teilweise zehntausende Menschenleben verantwortlich in ihrer Funktion beendet hatten, völlig unbestraft und sogar noch geehrt und gelobt ihren „Geschäften“ nachgingen. Das wurde fast wie selbstverständlich öffentlich ausgeblendet, wenn nicht sogar totgeschwiegen und er hatte es selbst in seinem Arbeitsumfeld erlebt, dass diese ehemaligen Nazis ein hervorragendes Netzwerk unterhielten und allen erheblichen Schaden zufügen konnten, wenn sie Widerstand in Form von Aufklärungsarbeit entdeckten. Da er damals als noch junger Mann aber keinen weiteren Stress haben wollte, verhielt er sich wie fast alle anderen, still und zurückhaltend. Inzwischen sah er das alles ganz anders, denn diese Arschgeigenstrukturen schädigten nicht nur die Polizei sondern das gesamte Gefüge der staatlichen und halbstaatlichen Institutionen und damit direkt oder mindestens indirekt die gesamte Gesellschaft.

„Ich habe dazu sogar viele Gedanken, Tschej. Doch fahr´erst einmal fort. Ich denke darüber nach und werde Dir dazu noch einiges zu sagen haben“ erwiderte Greding.

Tschej Pi fuhr fort.

„Solche Menschen sind kurz und knapp gesagt nach meiner persönlichen Meinung narzisstische Psychopathen. Fachlich betrachtet sind sie auffällig häufig asymptotische Nulllinienannäherungen. Wenn Du Dich erinnerst?Mathematik, 11. Klasse? Und, ja, ich kenne und kannte immer mehr so geartete Menschen, die, wie alle Psychopathen, ganz hervorragende Schauspieler sind, gerissen und raffiniert, was auch geradezu charakterisierend ist für Psychopathen. Kennst Du Dich mit dem Krankheitsbild des Narzissmus und eines Psychopathen aus?“

Greding nickte. „Klar kenne ich das Symptombild von Psychopathen, Tschej. Vergiss mal bitte nicht, dass ich ein Kripo-Mann bin. In der Kriminologie ist das Symptombild des Psychopathen natürlich bekannt, denn oft genug sind die Motive diverser Täterprofile in diesem Symptombild beheimatet.“

Tschej lachte und sprach weiter.

„Ich weiß demnach nicht so viel wie Du darüber, doch lass uns bitte kurz noch beim Allgemeinwohl bleiben. Wenn also das Allgemeinwohl von den meist selbsternannten oder gar sogenannten demokratisch Legitimierten wie als Hüter des Grals in den Vordergrund gestellt wird, dann ist das deswegen so, weil sie sich selbst als die zentrale Figur ihrer Umfeldgeschehnisse betrachten und sich qua Funktionsamt dazu als legitimiert betrachten. Sie denken oft genug, dass sie ganz besondere Leistungen vollbracht haben oder dass sie gar qua hervorragender Leistungsbereitschaft ausgewählt wurden, vergessen dabei aber, dass sie nur in einem relativ abgeschlossenen Gesellschaftsbereich befangen sind, der gerade von den Rosettenleckern und Andiengemeinschaften beherrscht wird. Und Du, Greding weißt, was ich damit meine, oder?!“

Greding lachte auf.

„Ja, die parteiliche Verfilzung von Vaseline-geschmeidigen Arschgeigen im System, richtig?“

Tschej und Greding lachten beide herzlich.

„Nun, ich fahre fort, in Ordnung? Was mir aufgefallen ist, als ich das Muster solcher Psychopathenstrukturen untersucht habe, ist, dass sie gerne und vor allem skrupellos möglichst hochstehende moralische und in dem Fall auch rechtliche Wertbegriffe verwenden, um sich selbst hervorzuheben. So frei nach dem Motto: Schaut Leute, ich kann von moralisch-ethischen Begriffen reden, weil ich selbst ein moralisch-ethisch hochwertiges Individuum bin!

Damals wurde immer und immer wieder der Begriff Allgemeinwohl verwendet, um Menschen zum physikalisch-chemisch betrachtet völlig sinnlosen Tragen von Masken anzuhalten. Ist es wirklich Allgemeinwohl, Menschen dermaßen zu manipulieren, dass sie, warum auch immer, ständig Masken tragen, selbst an der frischen Luft oder in gut gelüfteten Räumen mit ausreichenden Abständen? Wo doch schon bei einfachster physikalisch-chemischer Analyse schnell offensichtlich wurde, dass sie überhaupt nichts bringen, außer vielleicht einer Alibi-Funktion?! Moralin-geschwängerte auf das Allgemeinwohl mit erhobenem Zeigefinger hinweisende Flachspritzer. Erinnerst Du Dich an diesen Lauteralsjederanderearsch, Greding? „

Greding stieß sein Tasse mit Tschej Pi´s an, um zu zeigen, dass er sehr wohl verstanden hatte, wen Tschej Pi gemeint hatte.


„Und, wie um dem Ganzen noch etwas oben daraufzusetzen, da kommen so Figuren, wie dieser ehemalige Selbstverliebte, Gott habe ihn selig“ – Tschej schaute Greding prüfend lächelnd an – „noch daher und fügen zu allem Übel noch ganz eigene Interpretationen des damaligen Virus-Geschehens hinzu, indem sie sozusagen „neue“ Grenzwerte seitens des Gesundheitsministeriums persönlich und damit qua Funktion außer Kraft setzten. Das ist schon harter Tobak, denn dadurch wurde es von jetzt auf nachher z. B. unmöglich, die eigenen Angehörigen in ihrem Kampf ums Überleben in den Krankenhäusern zu begleiten. Und was das für unmenschliche und quälende Auswirkungen hatte, das habe ich an meiner eigenen Familie bitterlichst erfahren müssen. Ich konnte meine sterbende Frau nicht auf ihrem letzten Weg begleiten und Abschied nehmen. Das ist so unmenschlich, dass ich kaum Worte dafür finde, so schmerzt es mich noch heute. Und erst meine Kinder, Greding! Ich musste sie wegen diesen Wichsern unbegleitet gehen lassen. Ich bin immer noch so wütend, Greding!“

Greding räusperte sich, um anzuzeigen, dass er etwas entgegen wollte.

Tschej Pi nickte ihn an.

„Weißt Du was, Tschej? Wir waren meiner Meinung nach alle nur Duckmäuser in dieser Zeit. Ich habe gerade die letzte Zeit so viel Leid gesehen und ich habe mich oft gefragt, warum wir das nicht erkennen wollten, dass es für das ganze Lügenkonstrukt klar erkennbare Gründe gab. Es waren nicht nur die vielen Psychopathen in den gesellschaftlichen Strukturen, sondern für mich gab es einen internationalen Plan. Einen Plan, den man damals schon „The great reset“ nannte. Das sagt Dir sicherlich etwas, Tschej, oder?“

Tschej Pi lächelt über seine Tasse hinweg Greding an und nickte kurz.

„Bilderberger und diese ganzen Gesellschaftsschmarotzer. Meinst Du die, Greding?“

„Ja, genau die und viele andere dieser unlegitimierten Institutionen, die für mich den großen Krieg oder den großen Reibach, die sich jetzt allenthalben breitmachen, gewollt haben, um sich noch reicher und machtvoller zu machen“, antwortete Greding.

„Aber fahre jetzt erst einmal Du weiter fort mit Deiner Geschichte. Ich lausche Dir gerne, Tschej.“

„Ich persönlich bezeichne solche Persönlichkeiten gerne als typische und geradezu klassische Okkupanten gesellschaftlicher Systeme. So ein Okkupant stülpt über alles und jeden seine ganz eigene Sicht der Dinge auf, und wenn ein Mensch Kritik daran äußert, dann zeigt er sich beleidigt, persönlich enttäuscht und all so einen Schwurbelkram. So von wegen, ich schütze alle und jeden, ob es denen gefällt oder nicht. Und nur meine ganz eigene Sicht der Dinge ist das Non plus Ultra. Kurz, es geht ihm niemals um die Sache selbst, sondern nur darum, sich wichtig zu machen, indem er eine besorgt wirkende Maske der Intrige und Lüge aufsetzt. Eigentlich bitter, denn im Beruf geht es nun einmal um Tatsachen, um Sachproblemstellungen und nicht darum, wie jemand sie – und dazu noch ganz offensichtlich ohne jede Fachlichkeit in der Sache – interpretiert. Doch genau das tun solche Arschgeigen ständig. Und sie berufen sich dabei auf ein ganzes Systemmuster, also eine vorgebene Leigitimierung, was es für Aussenstehende umso schwerer macht, sich kritisch zu äussern. Es ähnelte damals mehr einer Inquisition als einer demokratisch durchaus üblichen Äusserung von Kritiken. Kurz und gut. Durch diese Begegnung wurde mir der Begriff Allgemeinwohl in seiner gerade wichtigen juristischen Auslegung wirklich bewusst und ich wurde dadurch nur noch kritischer.

Wenn ich jetzt, wo ich mit Dir darüber spreche und Du mir die ganze Zeit geduldig zuhörst, Greding, darüber nachdenke, dann wird mir erst bewusst, wie perfide das Muster solcher Okkupanten und Psychopathen ist. So ein Okkupant geriert sich als der Retter der Nation, er kapriziert sich als der kritische und alle umsorgende Schützer des heiligen Grals, eben des öffentlichen Wohls, und tritt es dabei eigentlich ständig mit Füssen. Und wenn er auf Menschen trifft, die offen Kritik äußern, was ja in demokratischen Strukturen geradezu die Quintessenz des gesllschaftlichen Disputs darstellt, dann setzt er alle Hebel in Bewegung, um diesen Menschen nachhaltig zu schaden. Ok, der eine, von dem ich berichtete, der schadet niemandem mehr. Es sein denn, dass die Würmer, die seine Eingeweide verspeisen, wohl möglich selbst zu so Schmarotzern werden, wie es dieses Arschloch einst war?!“.

Tschej Pi lachte und schüttet den Rest seines Tasseninhalts vor sich ins kleine Feuer und legte dabei gleich noch einmal ein paar kleine Stücke Holz nach.

Greding schaute ihn an.

„Wenn das öffentliche Wohl durch solche Wichser und ihren verkommenen Hofstaat erst einmal umfassend artikuliert wird, dann können sie wohl selbst irgendwann auch nicht mehr zurück und versuchen nach Kräften, jedwede Kritik zu beseitigen, indem sie die Menschen, die Kritik äußern, mit allen ihnen möglichen Sanktionen und Restriktionen anzugreifen. Und genau da beginnt dann auch der Widerstand, der unbedingt gegenüber diesen fiesen und unmenschlichen Gesellschaftsokkupanten geleistet werden muss. Aber wir haben versagt, Tschej!“

Greding hatte Tränen in den Augen, als er das sagte.