Es ist der Boden, der den Schlüssel für die Linderung der globalen Erwärmung darstellt

Der globale Zusammenhang zwischen Scheppau im Stadtgebiet der Stadt Königslutter (Landkreis Helmstedt) und dem Rest der Welt

Das Gewerbegebiet Scheppau ist einmal mehr in aller Munde, denn wenn etwas in der Zeitung steht, dann muss ja etwas dran sein, nicht wahr?

Ich will nicht darauf eingehen, was genau dort steht, denn das ist zum überwiegenden Teil einfach nur klimaverändernde, heiße Luft.

Ich bringe es gleich auf den Punkt. Wenn sich Menschen darüber streiten oder einfach nur hohle Phrasen von sich geben, dann mag das ja ein mehr oder minder netter Zeitvertreib sein. Wenn es aber darum geht, dass überhaupt erwogen wird, ob man wertvollen Boden zerstört, um was auch immer auf der dann entstehenden Gewerbefläche zu veranstalten, dann schaltet sich ganz sicher mein naturwissenschaftlich bestens geschulter Verstand ein.

Und warum schaltet er sich ein? Weil ich mich jahrzehntelang als ausgebildeter Naturwissenschaftler (Geowissenschaftler) und in der Sozio-Okonomie Beschäftigter (Kommunale Entwicklung) sehr wohl in der Materie auskenne. Zudem habe ich es mir noch angetan, einen Abschluss als Bauökologe oder eben Baubiologe (FH-Rosenheim) abzulegen.

Das ist meine Grundlage für die folgenden Ausführungen.

Die Klimaänderung ist wieder einmal ein Thema in der gesellschaftlichen Diskussion. Und von wem wird sie kommuniziert? Von politischen Kräften. Als wüssten diese überhaupt nur ansatzweise Bescheid über dieses Thema. Alleine an ihren verbreiteten Äußerungen und Vorstellungen erkennt ein Fachmensch sehr schnell, dass sie meist nur hohle Phrasen von sich geben und damit durch die verbreitete heiße Luft noch zur globalen Erwärmung beitragen. Inhaltlich wird dabei so vorgegangen, als gäbe einen Nasen-Verlängerungswettbewerb aller Pinoccios dieser Welt.

Und dabei spürt nun einmal wirklich jeder halbwegs sensitive Menschen, dass bebaute Areale deutlich wärmer sind als umgebende Freiflächen. Insbesondere wenn die die Siedlungsareale umgebenden Flächen bewaldet sind. Dieser so einfache Zusammenhang lässt sich extrapolieren, also hochrechnen, und schon hat meinen einen klar erkennbaren mathematischen Wert, der einem eine Größenordnung angibt, wie vom Menschen bebaute Flächen zur Erwärmung beitragen. Und das in ganz gleich welchem Maßstab. Die Kunst besteht in der Feinarbeit. Nicht umsonst studieren Menschen jahrelang, um diese Feinheiten zu lernen und diese Berechnungen als Handwerkszeug zu verinnerlichen und treffsicher anwenden zu können.
Doch hört ihnen überhaupt jemand zu? Oh ja, Millionen Menschen lauschen und lernen. Allerdings sind es gerade die politischen Entscheider, die zwar zuhören aber mehrheitlich nicht verstehen und anwenden. Und warum? Weil sie mehrheitlich korrumpiert sind und dann solche sinnfreien Phrasen wie „Wirtschaft, Wohlstand und Wachstum“ von sich geben. Fragt einfach nach, warum sie das tun? Und schon kennt ihr die Antworten. Sie wollen sich mehrheitlich nur Jobs in lukrativen  Positionen, z. B.  bei den großen Unternehmen sichern. Es geht ihnen anscheinend nicht um die Wahrheiten, denn dann würden sie sicherlich ganz anderes reden und nicht immer nur abwiegeln, ablenken und Kraftformeln herausrufen.

Welches ist in Sachen Klimaerwärmung denn die Wahrheit? Gibt es eine oder gibt es mehrere Wahrheiten?

Die Wahrheit in Sachen Klimaerwärmung ist die Vernichtung wertvollster Bodenflächen. Der Boden ist der Schlüssel für dieses Thema schlechthin. Denn auf dem Boden entscheidet sich, was darauf wächst und gedeiht. Und je geschützter die Bodenfläche ist, desto höher der ökologisch wirksame Umsatz dessen, was im Boden und oberhalb der Bodenfläche passiert. So einfach sind die Zusammenhänge. Und das lässt sich nicht wegdiskutieren oder politisch verwässern. Es ist eine Wahrheit, die sich durch nichts beschönigen lässt, außer Du bist geübt darin, die Lebenswahrheiten durch Selbsttäuschung und Verblendung zu überzeichnen. Dann wirst Du diesen Sachzusammenhang aller Voraussicht nach verwässern und für mindestens „diskussionswürdig“ erklären, um vom eigentlichen Thema der zunehmenden Gefahren durch die globale Erwärmung abzulenken.
Seit Jahrzehnten ist dieser Zusammenhang eine Grundlage jedes Geowissenschaftlers, Pedologen (Bodenkundlers), Ökologen, Botanikers, Biologen Raumplaners, Architekten und und und.
Und das sind schon rein zahlenmäßig exponentiell mehr Menschen als alle politischen Kräfte auf der ganzen Welt. Und doch schaffen es diese Minderheiten, jeden Tag hunderte Fußballfelder große Areale zu betonieren und damit den lebenswichtigen Kreisläufen zu entziehen, weil es ja acho wichtig ist für „Wirtschaft, Wachstum und Wolhstand“.

Und was daraus folgt, das merkt inzwischen wirklich jeder, außer denen, die mit Scheuklappen durchs Leben laufen.
Überschwemmungen, Trockenheit, Versteppung, Verwüstung, Erwärmung der Luft und des Wassers, Feuersbrünste, Meeresspiegelveränderungen, Strömungsveränderungen, Auftauen des Permafrostes – es ist alles durch die völlig dumme und stets kurzfristige Gewinnorientierung der gesellschaftlichen Entscheidungsokkupanten verursacht.
Es wird mit dem Boden umgegangen, wie es gerne in den Wirtschaftwissenschaften getan wird. Es ist ein Objekt, ein volatiles Allgemeingut, eine Sache, die ausgetauscht – sprich gekauft und verkauft – ausgeglichen und eben schlicht versiegelt werden kann für irgendwelche Infrastrukturen. Es wird niemals als das gesehen , was es wirklich ist. Ein lebendiges System, auf dem alles Leben beruht, das uns Nahrung und Auskommen, Baumaterialien, Energiestoffe u.v.m. liefert.
Wohin diese Form des Wirtschaftens führt, das sehen wir alltäglich. Die Folgewirkungen sind für eben diese Infrastrukturen dann sogar schlicht gefährlich, denn eine Feuersbrunst unterscheidet nicht zwischen Wohn- und Gewerbeanlagen. Doch statt Einhalt zu gebieten und sich vorher zu überlegen, welche Alternativen man haben kann, wird weiter wertvolle Bodenfläche für immer zubetoniert.
Alternative Landnutzungs- und Wirtschaftsweisen werden ausgeblendet, denn sie gefährden die Geldgier des als „heilig gesprochenen Wachstumsgötzen.“
Und das Gegenargument wird über alle Informationskanäle kommuniziert. Wollt ihr zurück auf die Bäume? Kommt euer Strom nicht auch aus der Steckdose? Willst Du nicht mehr Autos etc. bauen und zu Fuß gehen? Ganze Heerscharen von gekauften Marketingstrategen, Psychologen, Werbefachleuten etc. sorgen dafür, dass die eigentliche Grundwahrheit ausgeblendet wird – der Boden und die Landnutzung als wesentliche Schlüsselfaktoren zur Eindämmung der globalen Erwärmung.

Es wird so getan, als wären wir Menschen nicht auch Teile des Gesamtökosystems. Versuche einmal die Luft anzuhalten? Wasche Dich einmal eine Woche lang nicht? Esse einmal nur ein paar Tage nichts und trinke verschmutztes Wasser? Na? Wie geht es Dir dann? Meinst Du also wirklich, Du seist vom Leben abgekoppelt und könntest so tun, als wären saubere Luft, reines Wasser und Naturnährstoffe für Dich nicht überlebenswichtig?
Und warum ist Luft sauber und gesund, warum Wasser rein und Naturnahrungsmittel gesund und unbelastet? Weil es den Boden gibt. Weil auf dem Boden alles geschieht, was für unser Überleben notwendig ist!
Und nun überlege Dir sehr genau, wie Du diesen schützen kannst!?
Ganz sicher nicht dadurch, dass Du daran teilnimmst, ihn zu vernichten und damit dem Leben die wichtigste Lebensgrundlage durch Zubetonieren entziehst!
Es gibt seit Jahrzehnten alternative Szenarien zur „Betonfraktion“. Und diese werden an vielen Universitäten und Schulen auch gelehrt, doch dann werden die Absolventen in eine Welt geschickt, die sich überhaupt nicht darum kümmert. Und nur viel zu selten werden ökologisch verträgliche Siedlungen angelegt, werden Industriebrachen wieder in Wert gesetzt. Und dennoch gibt es eine Vielzahl von guten Beispielen, national wie international, die als Richtschnur und Beispielprojekte gelten. Doch leider wird mehrheitlich nach wie vor so weitergemacht, als würde immerdar neuer Boden zu Verfügung stehen.
Das genaue Gegenteil davon ist der Fall! Und das ist der Hauptgrund für die spürbaren und teils sehr zerstörerischen Wetterphänomene, die globale Erwärmung und die daraus sich ergebenden schwersten Schäden an Menschenleben, Infrastrukturen und damit an für den Menschen geschaffenen Wohn-, Arbeits- und Lebensraum.

Ich halte wenig bis nichts davon, wenn sich zwei Panik verbreitende Fraktionen gegenüber stehen. Die schaukeln sich nur gegenseitig hoch und oft gewinnt die Seite, die den Kampf um die Deutungshoheit mit mehr Geld gewinnt. Ich halte auch nichts von den Beschwichtigern und Ermöglichern, denn sie lullen die Menschen nur ein mit ihrem seichten Geschwätz.
Es könnte bereits zu spät sein, um die Geschehnisse in den Griff zu bekommen. Wir haben demnach ALLE, sowohl in Deutschland, in meiner Stadt, meinem Landkreis und auch international zu lange gewartet. Die Systeme sind bereits gekippt. Und das ist nicht mehr aufzuhalten. Rette sich wer kann. Manche denken und handeln ja so, als ob sie niemals berührt werden würden von dem begonnenen Desaster. Ein japanischer Wissenschaftler und Philosoph sagte dazu treffend:“Wenn Du die ganze Zeit Deinen Mist zum Fenster herauswirfst, dann kommt er eines gar nicht fernen Tages direkt durch die Tür wieder herein!“
Dieser Systemzustand ist bereits erreicht und alle Menschen spüren das mehr oder minder offensichtlich.
Und wir sprechen hier noch nicht über das Auftauen der Permafrostböden, was so unvorstellbare Größenordnungen des klimawirksamen Methangases freisetzen werden, dass alle Einsparungen weltweit vergleichsweise homöopathische Dosierungen darstellen. Wir reden noch nicht über die Erwärmung der Ozeane und die damit verbundene Erwärmung der Kontinantalschelfe, aus denen dann unvorstellbare Größenordnungen an klimawirksamen Methangas freigesetzt werden, dass jedwede Einsparung weltweit wie ein feuchter Furz so wirksam sein wird. Wir reden erst recht nicht darüber, dass es ein Gebirge auf der Welt gibt, das sich jedes Jahr in höhere Höhen aufbaut und so groß ist, dass es ganz klar erkennbar eine Initialzündung für eine weitere weltweite Vereisung sein wird. Wir reden auch nicht davon, dass wenn sich der Golfstrom verlangsamt, einfach weil das Schmelzen der kühlenden Kappe des Nordpols als DEN Motor für diesen klimawirksamen ozeanischen Strom, dann dazu führen wird, dass der Golfstrom nach und nach versiegen wird und wir dann in unseren eigenen heimatlichen Gefilden demzufolge nordamerikanisch-kanadische Klimaszenarien (Boreal-Klimate) bekommen werden.

Der Verursacher ist ohne jeden Zweifel die globale Erwärmung. Und diese wird vom Menschen hauptsächlich und nachweisbar verursacht.
Und da schließt sich der Kreis zum Boden. Wer Boden versiegelt trägt direkt und nachweislich dazu bei, dass die globale Erwärmung weiter verstärkt wird.
Die Zusammenhänge sind je nach Maßstab relativ einfach zu verstehen. Im Detail aber muss jeder Mensch lernen und verstehen, dass die globale Erwärmung direkt vor der eigenen Haustür anfängt.

Lebt, liebt, lernt, lacht und lauft!